Herzerkrankungen

...auch Hunde können betroffen sein

1. Ihr Tier leidet unter einer Herzerkrankung (Herzinsuffizienz)? Was bedeutet das eigentlich genau?

Das Herz fungiert als Pumpe, die sauerstoff- und nährstoffreiches Blut zu den verschiedenen Organen (Gehirn, Nieren, Muskeln usw.) befördert. So versorgt das Herz den Körper mit der notwendigen Energie, um einwandfrei funktionieren zu können.

2. Was sind die häufigsten Herzerkrankungen des Hundes?

2.1. Degenerative Klappenerkrankungen

Die Herzklappen öffnen und schließen sich wie ein Ventil, so dass das Blut in der richtigen Richtung zirkuliert. Erkrankt eine Klappe, wird sie undicht und ein Teil des gepumpten Blutes fließt in die falsche Richtung - nämlich zurück in das Herz (Reflux). Dieser Reflux verursacht ein charakteristisches Geräusch, das Ihr Tierarzt mit einem Stethoskop hören kann.

2.2. Dilatative Kardiomyopathie (DKM)

Diese Erkrankung des Herzmuskels sorgt dafür, dass das Herz seine Kontraktionsfähigkeit verliert. Die Pumpleistung lässt nach und das Herz arbeitet weniger effektiv.

Beide Erkrankungen führen zu einer verringerten Blutzirkulation. Lebenswichtige Organe werden unzureichend mit Sauerstoff versorgt und funktionieren nur noch eingeschränkt.

Herzerkrankungen bei Hunden

3. Welche Symptome zeigen herzkranke Hunde?

Der Körper reagiert mit verschiedenen Gegenmaßnahmen (z. B. Gefäßverengung) auf die verringerte Leistung des Herzens. Muss das erkrankte Herz aber gegen einen erhöhten Widerstand arbeiten, führt die zusätzliche Dauerbelastung zu Schäden. Dabei kommt es zu Umbauprozessen am Herzen (Fibrosen), deren Ausmaß die Lebenserwartung des Hundes direkt beeinflusst.

Anzeichen einer Herzerkrankung können sein:

  •  Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit
  •  Geringe Belastbarkeit (den Muskeln fehlt Sauerstoff)
  •  Kurzatmigkeit und Husten
  •  Ohnmachtsanfälle (unzureichende Durchblutung des Gehirns)
  •  In fortgeschrittenen Fällen sammelt sich Flüssigkeit im Bauch

4. Was macht eine gute Herztherapie aus?

Eine gute Therapie erleichtert dem Herzen seine Arbeit, kräftigt es und vermindert Umbauprozesse am Herzen selbst.
Ihrem Tierarzt stehen dafür verschiedene Medikamente mit unterschiedlichen Wirkungen zur Verfügung:

  • sie verbessern die Durchblutung
  • sie beseitigen Wasseransammlungen (Ödeme) im Körper
  • sie verstärken die Kontraktionsfähigkeit des Herzmuskels
  • sie verringern Umbauprozesse (Fibrosen)

Eine optimale Behandlung besteht meist aus einer Kombination mehrerer Medikamente, um das Herz auf unterschiedliche Weise zu unterstützen und zu schützen. Eine gut gewählte Herztherapie verlängert das Leben des Hundes und verhilft ihm zu einer besseren Lebensqualität.

WICHTIG: Herztherapien sind Dauertherapien. Da die Ursache nicht beseitigt werden kann, muss Ihr Hund für den Rest seines Lebens täglich seine Medikamente erhalten. Wird die Therapie abgesetzt, kehren die Symptome zurück und verschlimmern sich. Das gefährdet die Gesundheit des Patienten.

5. Welche Wirkung kann ich von Herzmedikamenten erwarten?

Die Wirkung der verschiedenen Herzmedikamente setzt unterschiedlich schnell ein. Einige wirken sofort, andere erst nach Tagen oder Wochen. Daher ist es wichtig, dass die Anweisungen des Tierarztes genau befolgt werden, auch wenn der Effekt nicht sofort zu sehen ist.

5.1. ACE-Hemmer

Erweitern die Gefäße, sodass der Widerstand gegen den das erkrankte Herz arbeiten muss verringert wird.

5.2. Aldosteron-Antagonisten

Verzögern Umbauprozesse (Fibrosen) am Herzen und halten damit das Herz länger elastisch.

5.3. Inodilatoren

Verstärken die Herzkraft und erweitern die Gefäße. Das Herz schlägt stärker und gegen einen geringeren Widerstand.

5.4. Diuretika

Fördern die Entwässerung, so dass Ödeme ausgeschwemmt werden können. Insgesamt wird die zu bewegende Flüssigkeitsmenge verringert.

Manche Herzmedikamente können während der ersten Behandlungswochen Müdigkeit hervorrufen. Das ist meist ein vorübergehendes Phänomen. Ist diese Phase überwunden, steigt die Belastbarkeit des Hundes. Falls Ihr Hund Entwässerungstabletten (Diuretika) erhält, wird er mehr trinken und häufiger Wasser lassen.

Eine optimale Herztherapie muss dem Verlauf der Erkrankung Rechnung tragen und an diesen immer wieder angepasst werden. Das kann durch neue Medikamente geschehen oder indem die Dosierung bestehender Medikamente verändert wird. Daher ist es besonders wichtig, dass ein herzkranker Hund regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt vorgestellt wird.
Sollten sich die Symptome verschlechtern, muss der Tierarzt sofort informiert werden.

6. Was kann ich noch für meinen herzkranken Hund tun?

Obwohl Medikamente der wichtigste Teil der Behandlung sind, sollten Sie keinesfalls auf unterstützende Maßnahmen verzichten. Einige kleine Tipps:

  • Vermeiden Sie übermäßige körperliche Anstrengungen für Ihren Hund.
  • Vermeiden Sie stark gesalzenes Futter: Wie Menschen können auch Hunde mit erkranktem Herzen Salz schlechter ausscheiden, so dass Ödeme (Wassereinlagerungen) entstehen können.
  • Übergewicht ermüdet den Körper zusätzlich und damit auch das Herz.
  • Vermeiden Sie Stress für Ihren Hund. Ein krankes Herz kann sich nur schlecht auf Stresssituationen einstellen.

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